Spektakuläre Landschaften, reiche Geschichte, einzigartige kulturelle Erlebnisse, ... Du wärst verrückt, wenn du nicht mit deinem Wohnmobil nach Albanien fahren würdest. Dieses Balkanland ist vielleicht nicht das erste, was dir in den Sinn kommt, wenn du nach einem Urlaubsziel suchst, aber Albanien ist definitiv einen Besuch wert. Und wir möchten dir gerne sagen, warum!
Warum mit dem Wohnmobil nach Albanien?
Genau wie Slowenien hat Albanien eine atemberaubende, unberührte Natur, die du einfach sehen musst. Von gigantischen Bergen bis hin zu einer wunderschönen Küste: Es gibt für jeden Naturliebhaber etwas zu entdecken. Aber neben all dieser natürlichen Schönheit gibt es auch malerische Städte und großartige Kulturerbestätten. Bis in die 1990er Jahre stand Albanien unter einem kommunistischen Regime, daher wird es dich nicht überraschen, dass dieses Land eine reiche Geschichte zu bieten hat. Auch die albanische Küche mit Einflüssen aus der Türkei und Griechenland kann sich sehen lassen. Lass dir das traditionelle Kofte, Baklava oder Burek schmecken.
Rundreise 1: Die albanischen Alpen
Im Norden Albaniens, an der Grenze zu Montenegro und dem Kosovo, liegt eine beeindruckende Bergkette: die Albanischen Alpen. Begeisterte Wanderer kommen hier voll auf ihre Kosten, denn es ist ein wahres Wanderparadies. Das Gebirgsmassiv ist auch als "Accursed Mountains" bekannt, was wörtlich übersetzt "verfluchte Berge" bedeutet. Keine Sorge, die Gegend ist nicht verflucht, sondern verdankt diesen Namen dem schroffen Aussehen der Berglandschaft. Die Wohnmobilroute ist allerdings etwas für echte Draufgänger, denn da dieser Teil des Landes - abgesehen von ein paar Bergdörfern - praktisch unbewohnt ist, sind die Straßen in keinem allzu guten Zustand.
Eine tolle Route durch die nordalbanischen Alpen führt von der Stadt Shkodër nach Valbonë, einem kleinen Dorf im Nationalpark Valbonë-Tal. Shkodër ist eine der ältesten Städte Albaniens und liegt am Skadar-See, der die natürliche Grenze zum benachbarten Montenegro bildet.
Von Shkodër aus fährst du nach Koman, wo du mit deinem Wohnmobil am Koman-See die Fähre nach Fierzë nehmen kannst. Das ist auf jeden Fall lohnenswert, denn du fährst mitten durch die bergige Landschaft und manchmal an den grünen, steilen Klippen vorbei. Die Fähre verkehrt zwischen April und November täglich und die Fahrt dauert etwa 2,5 bis 3 Stunden.
Wenn du in Fierzë angekommen bist, fährst du weiter nach Valbonë. Wildes Campen ist in Albanien erlaubt, also kannst du mit deinem Wohnmobil übernachten, wo immer du willst. Natürlich mit Respekt vor der Natur und der Umwelt. Du solltest auf jeden Fall in Fierzë oder in Bajram Curri, dem letzten Dorf, das du erreichst, einkaufen gehen, denn in Valbonë selbst gibt es keine Geschäfte.
Rundreise 2: Die albanische Riviera
Nicht nur der schroffe Norden Albaniens ist atemberaubend, auch der heiße Süden ist ein wahres Juwel. Die albanische Riviera hat ein mediterranes Klima, feine Kiesel- und Sandstrände und das tiefblaue Wasser des Ionischen und des Adriatischen Meers. Das sind alle Zutaten, die du für einen herrlichen Sonnenurlaub brauchst. Die malerischen Berggipfel im Hintergrund runden das Bild ab.
Eine tolle Route, um Südalbanien zu erkunden, führt von Vlorë nach Sarandë. Vlorë hat einen schönen alten Stadtkern mit fröhlichen, pastellfarbenen Häusern und Gebäuden. Das Zentrum ist nicht besonders groß, aber mit seinen kleinen Cafés und Terrassen besonders gemütlich.
Tipp: Wenn du in Vlorë losfährst, lohnt es sich auch, die Stadt Berat zu besuchen. Sie liegt zwar nicht auf der Route nach Sarandë, ist aber einen Abstecher wert. Berat wird auch die "weiße Stadt" oder "Stadt der tausend Fenster" genannt, was an den kleinen weißen Häusern liegt, die auf einem Hügel stehen. Nachts bieten die beleuchteten Fenster einen märchenhaften, fast magischen Anblick. Wegen dieser einzigartigen Architektur gehört die Stadt auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Willst du hier übernachten? Etwas außerhalb von Berat gibt es einen kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz Camper & Car Parking Hoxha. Für etwa 600 Lek (rund 5 Euro) kannst du hier 24 Stunden lang parken.
Von Vlorë aus kannst du die SH8 nehmen, die direkt an der Küste entlang nach Sarandë führt. Diese hügelige Straße ist etwa 125 Kilometer lang und an manchen Stellen sehr eng und kurvenreich. Aber sie bietet einen ständigen Blick aufs Meer. Die Fahrt dauert etwa 3 Stunden, wenn du sie in einem Rutsch durchfährst, aber wenn du genug Zeit hast, gibt es unterwegs viele tolle Orte zum Anhalten oder Übernachten. Zum Beispiel Vuno, ein kleines Küstenstädtchen mit nur 500 Einwohnern. Hier kannst du wunderschöne, alte Kirchen besichtigen und von den Hügeln aus einen tollen Blick auf die Stadt genießen. Ein Stück weiter auf der SH8 kommst du nach Himarë, dem größten Küstenort an der albanischen Riviera. Auch hier findest du Ruinen von Kirchen und Klöstern UND es gibt auch eine Burg. Der Weg zur Burg ist ziemlich steil bergauf, kann aber auch mit dem Auto erreicht werden.
Schließlich fährst du weiter zu deinem endgültigen Ziel: Sarandë. Diese lebhafte Stadt am Meer zieht im Sommer viele Touristen an und hat mehrere schöne Strände wie den Mango Beach oder den Flamingo Beach. Die Stadt wird von der Küste und hohen Hügeln umschlossen, und auf einem dieser Hügel liegt die Ruine der Burg Lekuresi. Von hier aus hast du einen tollen Blick über die Stadt und die Küste. Die Burg beherbergt auch ein Restaurant - für alle, die bei Sonnenuntergang ein romantisches Abendessen genießen wollen!
Gut zu wissen, bevor du abreist
- Offiziell ist Albanien (noch) nicht Teil der Europäischen Union, was bedeutet, dass du möglicherweise Roaming-Gebühren für die Nutzung deines mobilen Internets zahlen musst. Behalte dies im Hinterkopf, wenn du mit deinem Smartphone navigieren oder nach Tipps in der Nähe suchen willst.
- In Albanien ist es Pflicht, eine grüne Karte auf Papier mitzuführen. Erkundige dich bei deinem Vermieter, ob sie mit deinen Wohnmobil-Papieren mitgeliefert wird.
- Die offizielle Währung Albaniens ist der albanische Lek. 1 Euro entspricht etwa 112 Lek. An manchen Orten kannst du mit Karte bezahlen, aber hier wird oft eine Gebühr für den Umtausch erhoben. Es ist also am besten, viel Bargeld mitzunehmen, vor allem außerhalb der Städte.
Und jetzt wird es Zeit, deine unvergessliche Reise nach Albanien zu planen!
Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehr in Albanien
Der Zustand der Straßen in Albanien ist wechselhaft. Während es einige gut ausgebaute Autobahnen gibt, befinden sich andere regionale und ländliche Straßen in weniger gutem Zustand. Gib in jedem Fall Acht auf Schlaglöcher und Hindernisse auf der Straße. In ländlichen Gebieten begegnest du Ziegen- und Schafherden, die natürlich Vorfahrt haben. Ab und zu triffst du auf Hunde, die ein Nickerchen auf der Landstraße machen. Eselskarren und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge sorgen das ein oder andere Mal dafür, dass deine Reise entschleunigt wird. Wir empfehlen dir einfach, genügend Zeit für die Etappen einzuplanen, vorsichtig zu fahren und einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn die Einheimischen dich links oder rechts überholen. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Albanien sind dementsprechend angepasst:
- Autobahn: 80 km/h (Wohnmobil bis 3,5 t)
- Schnellstraße: 70 km/h
- Stadtverkehr: 35 km/h
In Albanien gibt es keine mautpflichtigen Straßen, außer der A1 in beide Richtungen. Die aktuellen Mautpreise findest du hier. Außerdem gibt es keine Umwelt- oder Umweltzonen (LEZ), du brauchst also keine Vignette. Beachte bei deiner Reiseplanung die Mautstraßen in Österreich und Slowenien.
Ist Wilcamping in Albanien erlaubt?
Ja, Wildcampen ist in Albanien erlaubt! Gerade in den Berglandschaften findest du Spots mit gigantischer Aussicht. Nach der Bergwanderung ein kühles Bad nehmen? Dann suche dir einen Stellplatz an einem der naturbelassenen Bergflüsse. Einen Tag an der Adriaküste im Meer baden und dann abends vom Wohnmobil aus noch auf die Wellen schauen? Das ist in Albanien noch möglich. Doch auch hier hat das freistehen seine Grenzen. Parke dein Wohnmobil nicht in Naturschutzgebieten und Nationalparks. Auch in der nähe staatlicher Gebäude und Sehenswürdigkeiten ist das wildcampen nicht erlaubt.
Natürlich gibt es in Albanien auch Campingplätze. Diese sind in der Regel etwas kleiner als in Touristenhochburgen wie Italien und Kroatien, und verfügen in der Regel über gute sanitäre Einrichtung und Internet. Hier findest du auch Stromanschlüsse und Versorgungsstationen. Obwohl Albanien noch als Geheimtipp in Europa gilt, füllen sich die Campingplätze in der Hochsaison zunehmend und eine Reservierung ist zu empfehlen.
Hast du Lust bekommen, die unberührte Natur in Albanien mit dem Wohnmobil zu erkunden? Diese Fakten sollten dich in jedem Fall überzeugen:
- Albaner lieben Kaffee und essen auswärts: Pro 152 Einwohner gibt es ein Kaffeehaus. Ein Kaffee kostet umgerechnet nur einen Euro.
- Das abwechslungsreiche Essen zeigt Einflüsse aus dem Balkan, Griechenland, der Türkei und Italien. Außerdem sind die Albaner davon überzeugt, dass Fett glücklich macht. Doch dank der mediterranen Lebensgewohnheiten ist die Bevölkerung weniger übergewichtig als in Westeuropa.
- Unter der sozialistischen Herrschaft entstanden zwischen 1972 und 1984 rund 200.000 Bunker. In Tirana kann man diese Gebäude als BunkʼArt besichtigen.
- In dem kleinen Land (etwa die Größe von Belgien) gibt es eine große Artenvielfalt. In den nahezu unbewohnten Gebieten in den Bergen gibt es noch Luchse, Braunbären, Füchse und Wölfe. In Albanien gibt es mehr als 350 einheimische Vogelarten, darunter den Steinadler, aber auch Falken und Milane.
Achtung! Planst du, mit einem Goboony-Wohnmobil nach Albanien zu fahren? Da Albanien noch nicht offiziell zur EU gehört, empfehlen wir dem Mieter, sich beim Vermieter des Wohnmobils zu erkundigen, ob die Versicherung die Reise nach Albanien abdeckt. Denn die Goboony Day Insurance für Deutschland deckt eine Wohnmobilreise nach Albanien nicht ab. Willst du trotzdem mit einem gemieteten Wohnmobil nach Albanien fahren? Dann musst du eine eigene Versicherung abschließen oder dich mit dem Vermieter absprechen. Noch nicht zufrieden? Du kannst dich jederzeit an unser Support-Team wenden und dich beraten lassen!
