Mit dem Wohnmobil nach Island zu fahren mag unmöglich klingen, aber das ist es überhaupt nicht: Es ist ein wunderbares Land, um es mit dem Wohnmobil zu erkunden. Island ist der richtige Ort für alle Naturliebhaber und bekannt für seine spektakulären Vulkane, natürlichen heißen Quellen, atemberaubenden Landschaften und riesigen Wasserfälle. Hast auch du Lust, mit deinem Wohnmobil nach Island zu fahren? Dann lies weiter und schau dir unsere Route an!
Fährüberfahrt nach Island mit dem Wohnmobil
Wenn du mit einem Wohnmobil nach Island fährst, musst du eine Fähre buchen. Fährst du mit dem Wohnmobil aus Deutschland nach Island? Dann nimmst du am besten die Fähre ab Hirtshals in Dänemark ab. Diese Stadt liegt circa 360 km nördlich von Flensburg. Die Fähre kannst du über Smyril Line buchen und denke daran, dass sie mindestens drei Tage fährt und du auf halber Strecke einen kurzen Zwischenstopp auf den Färöer-Inseln einlegst. Außerdem darfst du auf der Fähre nicht in deinem eigenen Wohnmobil schlafen, sondern musst eine Kabine buchen. Zur Auswahl stehen Zwei- und Vier-Bett-Kabinen sowie Betten in einer Gemeinschaftskabine. Beachte auch, dass du rechtzeitig buchen musst, besonders in der Hochsaison!
Im Wohnmobil übernachten
In Island ist es seit 2017 leider nicht mehr erlaubt, wild zu campen, es sei denn, du hast die ausdrückliche Erlaubnis eines Landbesitzers. Die meisten Campingplätze sind zudem ziemlich einfach gestalten; es handelt sich meist um eine Wiese ohne abgegrenzte Bereiche und mit wenigen Anlagen und Einrichtungen. Sie verfügen aber immer über das Nötigste. Das liegt vor allem daran, dass der Tourismus in Island noch kaum Fuß gefasst hat. Das wiederum hat natürlich auch seinen Reiz!
Tipp: Wenn du mit dem Wohnmobil nach Island fährst, kannst du dir die sogenannte Campingcard kaufen, mit der du auf mehr als 45 Campingplätzen übernachten kannst.
Weitere Informationen: Verkehr, Tankstellen und Co.
In Island sind einige Verkehrsregeln etwas anders, als du es vielleicht gewohnt bist. So ist es zum Beispiel Pflicht, immer ein Warndreieck, Winterreifen und Schneeketten mitzuführen und auch tagsüber bei voller Sonne das Licht anzulassen. Du darfst – wenn überhaupt – maximal 90 km/h fahren, allerdings ist das auf vielen Straßen gar nicht möglich. Auch die Straßenschilder können sehr unterschiedlich sein. Schau dir also vor deiner Reise die Website von Safetravel an und informiere dich über die Verkehrsregeln. Es gibt wenig Verkehr und an sich nur eine große Hauptstraße (Ring Road 1), an der auch die meisten wichtigen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten liegen.
Vor allem im Landesinneren oder in dünn besiedelten Gegenden sind Tankstellen rar gesät, deshalb nutze immer die Chance zu tanken, wenn du an einer Tankstelle vorbeifährst. Außerdem solltest du auf kreuzende Schafe achten; in Island laufen diese frei herum und überqueren gerne die Straße! Zudem ist es vielleicht beruhigend zu wissen, dass die Kriminalitätsrate in Island besonders niedrig ist. Du kannst also mit einem sicheren Gefühl durch die Gegend fahren.
In Island ist es auch erlaubt, Gasflaschen mit im Wohnmobil zu haben, allerdings muss das deutlich gekennzeichnet sein, z. B. durch einen Aufkleber an deiner Windschutzscheibe.
Roadtrip-Route durch Island
1. Seyðisfjörður
Seyðisfjörður ist eine kleine Stadt im Osten Islands und gleichzeitig der Ankunftshafen der Fähre aus Dänemark. Die kleine Stadt ist von Bergen mit schneebedeckten Gipfeln umgeben.
Es ist schön, zunächst eine Nacht in Seyðisfjörður zu verbringen, um sich von der Überfahrt zu erholen. Ein toller Ort zum Übernachten ist der Seydisfjordur Campingplatz in der Nähe des Stadtzentrums. Der Campingplatz ist von Bäumen umgeben, sodass du ein wenig Privatsphäre hast. Außerdem findest du auf diesem Campingplatz gute Anlagen für Wohnmobile, wie z. B. einen Stromanschluss und einen Grillplatz im Freien.
2. Höfn
Von Höfn aus sind es nur 15 Minuten Fahrt nach Stokksnes, dem schönsten Strand Islands! An diesem Strand entspannen sich oft Robben, aber der eigentliche Blickfang dieses Strandes sind die steilen Berge mit bis zu 454 Meter hohen Gipfeln. Außerdem kannst du an diesem Strand eine alte NATO-Radarstation und ein Wikingerdorf finden. Ich empfehle auch einen Besuch im Skaftafell-Nationalpark. In diesem Nationalpark stößt du nämlich auf den Wasserfall Svartifoss, der entstand, als heiße Lava langsam abkühlte und das geschmolzene Gestein zu kristallisieren begann. Das musst du unbedingt mit eigenen Augen sehen!
Übernachte auf dem Campingplatz Höfn, einem städtischen Campingplatz mit Blick auf die Gletscher und Berge. Ganz in der Nähe des Campingplatzes befindet sich der größte Gletscher Europas, der Vatnajökull-Gletscher. Sehr empfehlenswert!
3. Vík
Etwa 3 Autostunden von Höfn entfernt liegt Vík, das südlichste Dorf Islands mit nur 300 Einwohnern. Von hier aus kannst du zu mehreren besonderen Sehenswürdigkeiten fahren, wie zum Beispiel dem DC-3 Flugzeugwrack oder dem Dyrhólaey-Aussichtspunkt. Beide befinden sich auf einer riesigen schwarzen Ebene mit Blick auf Felsformationen, die dir manchmal das Gefühl geben, auf einem anderen Planeten gelandet zu sein. Sehr empfehlenswert ist auch ein Besuch der Hálsanefshellir-Höhle, einer Basaltformation mit mehreren Höhlen, die durch Erosion bei Flut entstanden sind. Vergiss nicht, die Höhlen bei Ebbe zu besuchen, damit du sie umrunden kannst. Schließlich kannst du von Vík aus die schönsten Wasserfälle Islands besuchen: Seljalandsfoss, Gljúfrabúi, Skógafoss und Kvernufoss. Die ersten beiden und die letzten beiden sind nur wenige Gehminuten voneinander entfernt.
Der Campingplatz Þakgil ist ein absolutes Muss zum Übernachten im Wohnmobil. Der Name bedeutet übersetzt „das Dach einer Schlucht” und die Aussicht kannst du von dem Campingplatz aus genießen! Es gibt außerdem wunderschöne Wanderwege und du kannst den in den Fels gehauenen Speiseraum mit Grill und Feuerstelle nutzen.
4. Selfoss
Für isländische Verhältnisse ist Selfoss eine ziemlich große Stadt. Ein guter Ort, um dein Wohnmobil mit dem nötigen Proviant zu beladen! Von Selfoss aus kannst du viele tolle Dinge unternehmen, zum Beispiel den Thingvellir-Nationalpark besuchen und in der Silfra-Schlucht zwischen dem eurasischen und dem amerikanischen Kontinent schnorcheln oder die sprudelnden Geysire Geysir und Strokkur besuchen. Ein weiteres Muss ist der Besuch des Gullfoss-Wasserfalls, einem der mächtigsten Wasserfälle Islands (20 Meter breit). Hast du Lust auf noch mehr Abenteuer? Dann steige in den alten Vulkankrater von Kerid hinab!
Zwischen Gullfoss und Geysir liegt der Skjól Campingplatz. Ein toller Ort, um mit deinem Wohnmobil zu übernachten! Der Campingplatz ist eine große Wiese mit schöner Aussicht und hat auch eine große Hüpfburg für Kinder. Spaß ist hier garantiert!
5. Reykjavik
Hast du Lust, dich ein bisschen zu entspannen? Dann fahre weiter in die Hauptstadt Reykjavik und besuche die Blaue Lagune! Dieses Thermalbad hat seinen Namen von dem blaugrünen Wasser, das eine Mischung aus Salz und Süßwasser, Kieselsäure, Algen und Mineralien ist und geothermisch erhitzt wird. Das Wasser kommt aus einer Tiefe von 2.000 Metern aus der Erde und hat eine Temperatur von etwa 38 Grad. Natürlich ist auch die Hauptstadt selbst einen Besuch wert. Reykjavik ist modern, aber gemütlich. Der perfekte Ort, um einzukaufen oder einen Happen zu essen!
Der Campingplatz Reykjavik ist ein umweltfreundlicher Campingplatz; der Schwerpunkt liegt hier auf Nachhaltigkeit und der Bekämpfung des Klimawandels. Auf diesem Campingplatz findest du auch ein Spa mit Schwimmbad. Perfekt zum Erholen.
6. Varmahlíð
Von Varmahlíð aus kannst du die Insel Drangey besuchen. Diese liegt in der Bucht des Skagafjörður-Fjords und ist ein Überbleibsel eines 700.000 Jahre alten erloschenen Vulkans. Dieses Gebiet ist ein Paradies für eine Vielzahl von Vögeln, darunter Papageientaucher, Trottellummen, Tordalken, Dreizehenmöwen, Eissturmvögel, Raben und Falken.
Der Campingplatz Varmahlíð wird von einer einheimischen Familie betrieben und du kannst die familiäre Atmosphäre hier spüren. Der Campingplatz ist gemütlich und damit der ideale Ausgangspunkt für eine Übernachtung mit deinem Wohnmobil.
7. Húsavík
Wolltest du schon immer mal Wale beobachten? Húsavík ist der perfekte Ausgangspunkt dafür! Die Stadt liegt in der Skjálfandi-Bucht und wird auch oft als Islands Walhauptstadt bezeichnet. Gehe an Bord eines der Holzschiffe und beobachte diese magischen Tiere aus nächster Nähe. Von hier aus kannst du auch den Wasserfall Góðafoss besuchen.
Der Campingplatz Húsavík hat die perfekte Lage, in der Nähe aller beliebten Attraktionen und nur wenige Gehminuten von einem Schwimmbad und einem Supermarkt entfernt.
Natürlich gibt es in Island noch viele weitere besondere Orte, die du während deines Roadtrips durch Island besuchen kannst, aber diese Reiseroute ist eine gute Grundlage. Mit einem Wohnmobil bist du natürlich flexibel und kannst hinfahren, wohin du willst!
Tipp: Reist du öfter mit dem Wohnmobil durch Europa? Dann lies auch Mit dem Wohnmobil nach Estland und Mit dem Wohnmobil nach Irland. Falls du noch nach einem passendem Wohnmobil für deinen Roadtrip suchst, kannst du über Goboony ganz einfach ein Wohnmobil mieten!
